Veranstaltung: | Kreismitgliederversammlung 14.06.2025 |
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Tagesordnungspunkt: | 4.3. Sechs Beisitzer*innen |
Antragsteller*in: | Adriana Maximino dos Santos |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 09.06.2025, 20:17 |
Adriana Maximino dos Santos
Selbstvorstellung
Liebe Freund*innen,
ich bin Adriana Maximino dos Santos – vereidigte Übersetzerin, Vereinsvorsitzende, Feministin und Mutter. Ich wurde in Brasilien geboren und kam 2012 als alleinerziehende Mutter mit zwei Kindern nach Deutschland, um meine Promotion in Übersetzungswissenschaften an der Goethe-Universität fortzusetzen.
Frankfurt ist meine Wahlheimat, mein politisches Zuhause und der Ort, an dem ich mich seit vielen Jahren für eine gerechtere, vielfältigere und solidarischere Gesellschaft engagiere.
Ich bewerbe mich als Beisitzerin im Kreisvorstand, weil ich meine Erfahrungen, meine Stimme und meine Energie einbringen möchte. Ich bringe langjährige Erfahrung in der politischen Bildungsarbeit, in der Vereinsführung und in der kommunalen Gremienarbeit mit – insbesondere zu den Themen Migration, gesellschaftliche Teilhabe und globale Gerechtigkeit.
Mein Engagement verbindet lokale Perspektiven mit globalem Denken – im Bereich Umweltverantwortung, sozialer Nachhaltigkeit und der Stärkung von Menschen, die mehrfach diskriminiert werden. Ich weiß, wie wichtig Kompromisse sind, ohne die eigenen Grundwerte aus den Augen zu verlieren – und wie entscheidend klare Kommunikation, Dialogfähigkeit und Verlässlichkeit im politischen Alltag sind.
Wer ich bin
Ich kam nach Deutschland nicht nur als Akademikerin, sondern auch mit dem klaren Ziel, nicht zur Statistik eines Feminizids zu werden. Meine Erfahrungen haben mich motiviert, mich politisch zu engagieren und für ein Leben in Sicherheit, Freiheit und Gerechtigkeit zu kämpfen.
2017 habe ich einen Verein mitgegründet, der sich für Menschenrechte, gesellschaftliche Teilhabe, Nachhaltigkeit, interkulturelle Bildung und globale Gerechtigkeit einsetzt. Seit vielen Jahren arbeite ich als Projektleiterin an der Schnittstelle von politischer Bildung, Entwicklungspolitik, Empowerment und sozialem Engagement – mit dem Ziel, eine gerechtere Gesellschaft zu schaffen und Menschen sichtbar zu machen, deren Perspektiven im öffentlichen Diskurs oft ignoriert werden: aufgrund ihrer Sprache, Herkunft, sozialen Lage oder Geschlechtsidentität.
Ich setze mich für queere Rechte ein – politisch und aus familiären Gründen. Diese Perspektive stärkt meinen Einsatz für solidarische, sichere und gerechte Räume für alle, die Marginalisierung erleben.
Seit 2021 bin ich stellvertretende Vorsitzende der Kommunalen Ausländer*innenvertretung Frankfurt – aktiv in verschiedenen Communities, nicht nur in der lateinamerikanischen. Dort setze ich mich für die Rechte und Teilhabe von Menschen mit internationaler Geschichte ein und für mehr politische Sichtbarkeit jener, die sich bisher nicht angesprochen fühlen.
Neben der Gremienarbeit organisiere ich Veranstaltungen wie Frauenkonferenzen, das Projekt bei der Alten Oper und den Internationalen Tag der Muttersprache mit. Besonders stolz bin ich auf das bundesweit einmalige Projekt „KAV auf der Buchmesse“, das ich 2022 ins Leben gerufen habe und bis heute verantworte: Rund 80 Autor*innen mit Migrationsbiografie präsentieren dort jährlich ihre Werke. So öffnen wir tausenden von Menschen aus verschiedenen Communities den Zugang zur Frankfurter Buchmesse – für viele ein erster Kontakt mit diesem kulturellen Raum.
Ich glaube an kollektives Handeln, politischen Zusammenhalt und daran, dass wir durch Bildung, Engagement und konkrete Arbeit das scheinbar Unmögliche möglich machen können.
Warum ich bei den Grünen bin
Ich bin bei den Grünen, weil ich an eine Politik glaube, die ökologische Verantwortung, soziale Gerechtigkeit und Menschenwürde zusammendenkt – lokal wie global. Eine Politik, die begreift, dass Klimakrise, Armut, Migration und Ungleichheit miteinander verflochten sind – und dass globale Probleme globale Antworten brauchen, die nicht auf Kosten derjenigen im Globalen Süden gehen.
Die Grünen sind für mich die Partei, die konsequent gegen Rassismus, Sexismus und Queerfeindlichkeit aufsteht und sich für eine gerechte Weltordnung einsetzt – eine, in der koloniale Kontinuitäten benannt und überwunden werden, in der Menschenrechte nicht relativiert, sondern verteidigt werden.
Ich habe mich bewusst für die Grünen entschieden, weil ich mich in ihren feministischen, basisdemokratischen und ökologischen Grundwerten wiederfinde – und weil ich hier die Möglichkeit sehe, meine intersektionalen Perspektiven, meine Erfahrungen aus der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit und mein Engagement für Vielfalt, Sprache und Teilhabe politisch wirksam einzubringen.
Ich bin seit 2022 Mitglied bei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und war noch im selben Jahr Delegierte zur Bundesdelegiertenkonferenz – für mich ein bedeutender Schritt.
Ich bin überzeugt: Wenn wir die Kämpfe für Klimagerechtigkeit, soziale Gerechtigkeit und Antidiskriminierung zusammenführen, können wir als Partei Veränderung gestalten – mutig, solidarisch und international vernetzt.
Kurzvita
- 1995–2009 – Selbstständige Fachübersetzerin und Kursleiterin in Brasilien
- 2011 – Beginn der Promotion in Übersetzungswissenschaften an der Bundesuniversität Santa Catarina und Tätigkeit als Dozentin an der Hochschule Borges de Mendonça. Florianópolis, Brasilien
- 2012 – Umzug nach Deutschland und Fortsetzung der Promotion an der Goethe-Universität Frankfurt
- 2014 – Abschluss der Promotion in Übersetzungswissenschaften
- 2016 – Selbstständige Referentin im Programm Bildung trifft Entwicklung bei Engagement Global
- Seit 2017 – Selbstständige Arbeit als vereidigte Dolmetscherin und Übersetzerin
- 2017 – Gründung des Vereins für Menschenrechte
- Seit 2020 – Projektleiterin in mehreren Vereinsprojekten
- 2021 – Gewählt in die Kommunale Ausländer*innenvertretung der Stadt Frankfurt – Stellvertretende Vorsitzende
- 2022 – Beitritt zu BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
- 2022 – Delegierte zur Bundesdelegiertenkonferenz
- 2024 – Vorstandsmitglied bei DAMIGRA
- Alter:
- 55
- Geschlecht:
- weiblich
- Geburtsort:
- Bauru, Brasilien