Burkhard Schwetje

Liebe Freund*innen,

ich bin nun seit fast zwei Jahren Euer Sprecher, der Sprecher des GRÜNEN Kreisverbandes Frankfurt, und ich würde mich freuen, wenn Ihr mir am 14. Juni erneut Euer Vertrauen aussprechen würdet.

Die letzten beiden Jahre waren sehr intensiv, aber auch geprägt von widersprüchlichen Entwicklungen. So sind wir zwar bei den letzten Wahlergebnissen hinter unseren Ansprüchen zurückgeblieben, aber gleichzeitig ist unser Kreisverband seit meiner Wahl zum Sprecher um mehr als 600 Mitglieder gewachsen. Damit sind wir nicht nur einer der größten Kreisverbände Deutschlands, sondern dank der vielen neuen Mitglieder noch vielfältiger, noch lebendiger, noch partizipativer und noch engagierter geworden.

Wo stehen wir also als Frankfurter GRÜNE?

In Frankfurt sind wir die stärkste politische Kraft: vom Sozialen bis zum Verkehr, von Antidiskriminierung bis zum Klimaschutz, vom Stadtgrün bis zur Kultur können wir stolz auf unsere Erfolge sein.

Nichts destotrotz haben wir in den letzten Jahren bei manchen Menschen Vertrauen verloren. In der Bundesregierung haben wir uns aufgerieben zwischen dem Anspruch mancher unser Wähler*innen, radikale Veränderung umzusetzen, und der Notwendigkeit breite soziale Bündnisse zu schmieden, um die notwendigen Reformen auch wirklich durchsetzen zu können. Der Spagat zwischen klarer Haltung im Bezug auf unsere Werte und besonnenem Regierungshandeln müssen wir besser hinbekommen. Mit der Kampagne „Willst Du dabei sein, wenn wir mal wieder schuld an allem sind?“, die wir im Herbst als GRÜNE Frankfurt gelauncht haben, haben wir hier erfolgreich den Gegenangriff gestartet. Hier möchte ich mit Euch gemeinsam in den nächsten zwei Jahren ansetzen und noch besser werden in der klaren Kommunikation unserer Haltung, gerne auch ein bisschen selbstironisch wie in der Kampagne, und niemals schulmeisterlich oder überheblich.

Unser Ziel ist klar, verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen und wieder stärkste Partei in Frankfurt zu werden!

Dieser Anspruch ist nicht Selbstzweck sondern Mittel zum Zweck. Denn wir GRÜNE haben einen klaren politischen Auftrag, wir haben eine Vision. Wir stehen für Klima- und Artenschutz, für eine zukunftsfähige Infrastruktur, für soziale Gerechtigkeit, die wirklich die Schwachen in den Blick nimmt, für Diversität und für eine offene Gesellschaft, in der Menschen angenommen und eingebunden werden, unabhängig von Herkunft, von individuellen Merkmalen und von ihren persönlichen Lebensentwürfen. Nur wir GRÜNE werden diese Vision einer gerechten, zukunftsfähigen, diversen Stadt mit voller Entschlossenheit und Kompetenz voranbringen.

Was müssen wir dafür tun?

Aus meiner Sicht müssen wir unseren Kampf für eine gute, grüne Zukunft in Frankfurt in drei Phasen, angehen.

In der ersten Phase müssen wir Vertrauen zurückgewinnen und die Frankfurter*innen von GRÜNEN Konzepten überzeugen. Dafür bedarf es vieler persönlicher Gespräche und einer klaren Kommunikation in die Öffentlichkeit. Viele von Euch bringen sich da schon ein: die Grüne Jugend zieht mit dem Glücksrad durch die Stadtteile und fragt die Menschen nach ihren Wüschen für Frankfurt. Die Stadtteilgruppe 1 hat das Format „Mein Kiez meine Stimme“ aufgelegt. Zahlreiche Stadtteilgruppen bieten Stadtteilrundgänge und -spaziergänge an. Andere organisieren Pubquiz-Veranstaltungen, während das Team Dezibel an der GRÜNEN Karte Frankfurts arbeitet, die plastisch machen soll, wie stark wir schon jetzt diese Stadt verändert haben. Die Römerfraktion bereitet eine Sommertour durch Frankfurt vor. Als Kreisverband organisieren wir gerade die „Grün hört zu!“-Veranstaltungen, die es uns erlauben mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Als Euer Sprecher möchte ich Euch ermutigen weitere Initiativen anzustoßen, neue Formate auszuprobieren und auch selbst werde ich mich weiter dort einbringen.

Wir als GRÜNE wollen die Partei des Dialogs und der Teilhabe sein, das wollen wir gemeinsam ausstrahlen!

Die zweite Phase ist die Wahlkampfphase. Hier geht es darum Menschen zu mobilisieren und an die Wahlurne zu bringen , denn gerade bei Kommunalwahlen ist die Wahlbeteiligung traditionell niedrig . Das muss sich ändern. Denn jede Stimme zählt. Dabei wird es uns sehr helfen, dass wir so viele engagierte alte und neue Mitglieder haben. Beim Haustürwahlkampf, beim mobilen Wahlkampf, oder an den Wahlkampfständen – jeder einzelne Kontakt ist wichtig. Diese Phase bereiten wir gerade im derzeitigen Vorstand vor. Wir haben eine Ausschreibung angestoßen, um die richtige Agentur für den Kommunalwahlkampf zu finden, um gemeinsam eine zündende Kampagnenidee zu erarbeiten.

Wir müssen den Menschen konkret erzählen, wie GRÜNE Politik unsere Stadt lebenswerter und zukunftstauglich macht.

Die dritte Phase beginnt mit dem 15. März 2026, also dem Wahlabend nach der Kommunalwahl. Dann werden Sondierungsgespräche und Koalitionsverhandlungen geführt. Als GRÜNE ist uns wichtig, diese Gespräche an Inhalten entlang zu führen und keine demokratische Partei im Vorfeld auszuschließen. Julia Frank und ich haben deshalb in den letzten zwei Jahren zu allen demokratischen Parteien gute Gesprächskanäle aufgebaut; und es ist wichtig, dass wir diese weiter pflegen, um dann in den Koalitionsverhandlungen ein gutes Ergebnis für die Zukunft Frankfurts aushandeln zu können.

Im Wahlkampf vertreten wir grün pur und kämpfen ohne wenn und aber für unsere Ziele, wohlwissend dass wir nach dem Wahltag auch bereit sein müssen für kluge Kompromisse.

All diesen drei Phasen gemeinsam ist, dass sie vom starken Fundament unseres Kreisverbands– und damit von Euch allen – getragen werden. Dabei ist es mir wichtig, dass wir Zusammenhalten, dass wir immer wieder um Positionen streiten, aber uns nicht auseinanderdividieren lassen. Denn wir können nur so stark sein, wie wir als Gemeinschaft nach außen auftreten. Es lohnt sich für die Zukunft unserer Stadt zu kämpfen, gemeinsam, mit Zuversicht und mit Mut.

Ich bitte Euch also erneut um Euer Vertrauen. Wenn Ihr Fragen habt, meldet Euch gerne bei mir.

Herzliche Grüße

Euer Burkhard (Schwetje)

Kurzbiografie

Ich bin in Trier aufgewachsen, habe in Köln studiert und danach ca. 17 Jahre in Italien gelebt und dort ein kleines Unternehmen im Kulturbereich gegründet und geführt. Im Jahr 2013 bin ich mit meiner italienisch-deutschen Familie nach Frankfurt gezogen. Wir haben uns sofort hier wohlgefühlt, denn Frankfurt ist eine lebenswerte Stadt, auch weil sie grün ist, und es ist eine weltoffene Stadt, die auch eine bi-nationale Familie gut aufnimmt.

Der Auslöser für mein Engagement bei den GRÜNEN war die verlorene Kommunalwahl 2016. Damals haben wir viel Zustimmung verloren und ich habe verstanden, dass GRÜNE Politik kein Selbstläufer ist sondern wir ständig daran arbeiten müssen, die Menschen zu überzeugen und mitzunehmen. Seitdem bringe ich mich kontinuierlich in der Partei ein; zunächst bei Wahlkämpfen, im Team Dezibel und in anderen Arbeitsgruppen. Seit 2021 bin ich im Vorstand und seit 2023 bin ich Euer Sprecher.