Veranstaltung: | Kreismitgliederversammlung 23.08.2025 |
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Tagesordnungspunkt: | 3.1. Elf Delegierte BDK |
Antragsteller*in: | Natalie Becker |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 22.08.2025, 15:41 |
Natalie Becker
Selbstvorstellung
Liebe Freund*innen,
ich habe lange überlegt, ob ich mich als BDK-Delegierte bewerbe und mich damit erneut auf diese Bühne vor Euch stelle. Nach meinem letzten Auftritt brauchte ich erst einmal eine längere Auszeit. Doch meine Leidenschaft für politische Veränderungen ist ungebrochen. Und wie es so schön heißt: Immer einmal mehr wieder aufstehen als hinfallen.
Als ehemalige Geschäftsführerin unseres Kreisverbands war ich bereits bei drei BDKen dabei, allerdings nie als Delegierte. Meist saß ich hinten bei den Zuschauenden, habe diskutiert, aber eben nicht mit abgestimmt. Der Vorteil: Ich musste nicht bis in die späten Abendstunden ausharren und war am nächsten Tag nicht wieder pünktlich früh morgens im Saal, wie es sich als pflichtbewusste Delegierte gehört 😉. Diesmal aber möchte ich genau das: für den KV Frankfurt als stimmberechtigtes Mitglied dabei sein. Dafür bitte ich um Eure Unterstützung.
Die aktuelle welt- und innenpolitische Lage bereitet mir große Sorgen. In unserer letzten Frauen-AG Sitzung schilderte uns Sara Nanni, sicherheitspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion, dass wir uns womöglich bereits in einer Vorkriegszeit befinden. Krieg in Deutschland? Das macht wirklich große Angst! Zugleich erleben wir in unserem Land Entwicklungen, die in die falsche Richtung laufen: Frauen- und queere Rechte verlieren an Akzeptanz, Klimaschutz scheint für die aktuelle Regierung immer unwichtiger, soziale Ungleichheit wächst, während Hass und Hetze wieder lauter werden. Da fällt es manchmal schwer, die Zuversicht zu bewahren.
Die Basis für ein gutes Leben in unserem Land ist für mich ein funktionierendes Sozialsystem. Deutschland ist ein Sozialstaat. Das heißt Menschen in Notsituationen sind abgesichert und bekommen dadurch die Chance, wieder auf die Beine zu kommen. Fast jede*r braucht im Laufe des Lebens einmal diese Hilfe. Ob bei der Jobsuche, in der Pflege, im Alter oder bei Krankheit. Genau das zeichnet unseren Sozialstaat aus: Niemand soll zurückgelassen werden.
Doch statt ihn zu stärken, fordert die CDU erneut Kürzungen beim Bürgergeld und bei anderen Sozialleistungen. Sparen darf man nicht bei denen, die ohnehin am Existenzminimum leben und denen dann auch noch pauschal unterstellen, das System auszunutzen – das vergiftet unsere Gesellschaft.
Notwendig sind mutige Reformen: weniger und effizientere Bürokratie, transparentere Strukturen und bessere Verlässlichkeit. So machen wir den Sozialstaat zukunftssicher, stärken Vertrauen in das politische System und damit unsere Demokratie. Wir GRÜNE müssen weiter klar für eine werteorientierte Sozialpolitik einstehen und dafür sorgen, dass der öffentliche Diskurs wieder stärker von Menschlichkeit geprägt wird.
Leider gelingt es uns GRÜNE bisher nicht ausreichend, die Menschen wieder für unsere Politik zu begeistern. Unsere Umfragewerte stagnieren. Wir müssen Wege finden, mit dem Populismus anderer umzugehen, ohne uns selbst durch überzogene Regeln auszubremsen. Ich wünsche mir, dass unsere Bundesebene mutiger klare grüne Positionen vertritt und den öffentlichen Diskurs stärker prägt. Wir müssen zeigen, dass wir die Sorgen der Menschen ernst nehmen, alle im Blick haben und zukunftsfähige Lösungen auch umsetzen können.
Ich würde gerne bei der BDK im November dabei sein – diesmal als stimmberechtigtes Mitglied für unseren Kreisverband. Dafür bitte ich um Euer Vertrauen.
Liebe Grüße
Natalie
Persönliches:
Bis Juli war ich Geschäftsführerin unseres Kreisverbands, seitdem befinde ich mich in einer Neuorientierungsphase und nutze die Gelegenheit, die Arbeit der Arbeitsagentur noch intensiver kennenzulernen. Zuvor habe ich eine Ausbildung zur Diätassistentin absolviert und Ernährungswissenschaften studiert. Anschließend arbeitete ich in verschiedenen Projekten zu Gleichstellung am Arbeitsmarkt und Arbeitsmarktintegration.
Ursprünglich komme ich vom Rand des Ruhrgebiets aus einer klassischen Arbeiterfamilie. Ein Hintergrund, der meinen Weg und meine Haltung bis heute prägt.
Bei den Grünen bin ich seit 2018: zunächst im KV Gießen, seit 2020 in Frankfurt. Hier koordiniere ich die Frauen AG, habe die AG Soziales mitgegründet, in der Kommission zur Erarbeitung des Vielfaltsstatuts mitgearbeitet und war ein Jahr Beisitzerin im Kreisvorstand. Derzeit bin ich einfaches Mitglied ohne Mandat oder Funktion – und genieße einen freizeitintensiven Sommer mit viel Yoga und guten Büchern auf meinem Balkon.
- Alter:
- 38
- Geschlecht:
- weiblich
- Geburtsort:
- Dinslaken