Robert Schuppan

Liebe Freundinnen und Freunde,

für uns Grüne geht mit der BDK im November ein wechselhaftes Jahr zu Ende.

Trotz inhaltlicher Erfolge in den Landesregierungen^1,2 und in der Bundesregierung³ ist es uns in den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen nicht gelungen, eine größere Menge der Wählerinnen von unserer Vision für ein besseres Morgen zu überzeugen.

Über 30% für die AFD in beiden Bundesländern muss von allen demokratischen Parteien als letzter Warnschuss vor der Bundestagswahl nächstes Jahr verstanden werden.

Hier haben auch wir Grüne aufzuholen.

Im ständigen Kreuzfeuer rechter Polemik und Populismus müssen wir gerade jetzt noch mehr und konkreter darlegen, warum unsere Vorschläge und Ideen nicht nur die beste Option für unseren Planeten und unsere Kinder sind, sondern auch für die Menschen im Hier und Jetzt.

Wir müssen loskommen vom Bild der Moralapostel-Partei und stattdessen davon sprechen, wie wir realitätsnah das Leben unserer Mitmenschen verbessern, und dies weiterführen wollen.

Dabei brauchen wir uns nicht von unseren erarbeiteten Positionen verabschieden, sondern sollten diesen einen neuen Anstrich verpassen, der nochmal ein breiteres Publikum erreicht.

So ist es beispielsweise nach wie vor elementar, dass wir die Schuldenbremse reformieren, selbstverständlich um die überfälligen Investitionen in Klimaschutz und Infrastruktur zu ermöglichen. Aber spätestens seit den Haushaltsverhandlungen für 2025 ist klar, dass die Schuldenbremse in ihrer aktuellen Form auch ein Sicherheitsrisiko darstellt, wenn sie einer Regierung verbietet, die für Verteidigung notwendigen Ausgaben zu tätigen.

Als hessisches Mitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft Frieden & Internationales, welche kontinuierlich die außenpolitischen Positionen der Partei weiterentwickelt, bin ich persönlich stolz auf die Verlässlichkeit unserer Partei, wenn es um die Unterstützung der Ukraine geht.
Hier haben wir es geschafft, unsere alte Kernkompetenz als Friedenspartei pragmatisch, und unserer Verantwortung bewusst, neu zu definieren.

In diesem Sinne müssen wir Grüne es schaffen, für unsere Ziele neue Erzählungen für die verschiedenen Milieus unserer Gesellschaft zu finden. Wenn wir weiterhin Teil einer Regierung sein möchten, ist es notwendig, dass wir wie 2021 Wählerinnen außerhalb unserer Stammwählerschaft von uns überzeugen.

Auf der kommenden BDK im Februar haben wir die Gelegenheit den Bürgerinnen zu zeigen, wie unsere Vision für Deutschland nach 2025 aussieht.
Hier sollten wir zeigen, dass wir den Anspruch haben, als Partei der Mitte anzutreten, die die Sorgen und Ängste der Bürgerinnen ernst nimmt und Lösungen für die großen Probleme unseres Landes präsentiert.

Zu diesem Ziel möchte ich gern als Teil der Frankfurter Delegation beitragen, damit wir auch nach der nächsten Wahl in einer Position sind, Deutschland sozial, ökologisch und progressiv gestalten zu können.

Dafür bitte ich um euer Vertrauen und eure Stimme.

Euer Robert

Fußnoten:
1 - Sachsen: https://www.gruene-fraktion-sachsen.de/bilanz/
2 - Thüringen: https://www.gruene-thl.de/bilanz
3 - Bund: https://www.gruene.de/sammlungen/das-haben-wir-geschafft

Kleine Grüne Vita:
2019: Eintritt
2020: Umzug nach Frankfurt
2021: Bundestagskandidat für Hessen
2021-2023: Hessischer Ersatzdelegierter zur Bundesarbeitsgemeinschaft Europa
seit 2022: Kassierer der Stadtteilgruppe 1
seit 2024: Hessischer Delegierter zur Bundesarbeitsgemeinschaft Frieden & Internationales

Was ich mache, wenn ich nicht bei den Grünen bin: Linkedin