Veranstaltung: | Kreismitgliederversammlung 14.09.2024 |
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Tagesordnungspunkt: | 2.1 Elf BDK Delegierte |
Antragsteller*in: | Thomas Schlimme |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 12.09.2024, 21:58 |
Thomas Schlimme
Selbstvorstellung
Liebe Freund*innen,
eigentlich bin ich mit Leib und Seele Kommunalpolitiker. Ich war rund 30 Jahre im Ortsbeirat 6 im Westen Frankfurts und bin nun seit 2021 Stadtverordneter. Meine Herzensthemen sind Umwelt und Mobilität, so bin ich dann auch umweltpolitischer Sprecher der Grünen im Römer und vertrete uns im Ausschuss für Klima und Umweltschutz und im Ausschuss für Mobilität und Smart City. Außerdem bin ich auch noch im Haupt- und Finanzausschuss. Letzteres deswegen, weil ich gemerkt habe, wenn man bei Umwelt und Mobilität etwas erreichen will, dann ist es wichtig, auch mal bei den Finanzen reinzuschauen und darauf zu achten, was da passiert und wie sich das auf Umwelt und Mobilität auswirkt. Manchmal muss man einfach über den Tellerrand der eigenen Herzensthemen hinaus schauen.
Ähnlich geht es mir jetzt mit der Bundespolitik. Das, was da auf Bundesebene gemacht wird, hat erhebliche Auswirkungen auf unsere Arbeit hier in den Kommunen. Die schlechte Perfomance der Ampel schadet uns überall, in den Ländern und eben auch in den Kommunen. Es ist einfach offensichtlich, dass sich Leute, die jahrzehntelange kommunalpolitische Erfahrung haben, auch in der Bundespolitik engagieren müssen. Wir brauchen bei der BDK eine Mischung aus Personen, die aus verschiedensten Bereichen kommen, unterschiedliche Blickwinkel und Erfahrungen einbringen, und da glaube ich schon, dass ich mit meiner Erfahrung positives beitragen kann.
Diese Bundesdelegiertenversammlung wird den Programmprozess auf Bundesebene begleiten. Da möchte ich mich unbedingt beteiligen. Es gibt viele wichtige Themen, die uns auf kommunaler Ebene betreffen. Ich sage nur mal Bundesverkehrswegeplan, Ausbau der Autobahnen. Ich bin in Griesheim bei der BI „Es ist zu laut“ dabei, die sich gegen den 10-spurigen Ausbau der A5 hier durch Frankfurt wehrt. Es gibt in ganz Deutschland bisher keine 10-spurige Autobahn, und ausgerechnet in Zeiten, in denen die Notwendigkeit einer Mobilitätswende immer offensichtlicher wird, in Zeiten, in denen Brücken einstürzen, weil kein Geld da ist, sie rechtzeitig zu sanieren, in Zeiten, in denen die Strecken und Züge der Deutschen Bahn aus dem letzten Loch pfeifen, in diesen Zeiten Milliardenbeträge für breitere Autobahnen auszugeben, das ist einfach grotesk, das kann ich nicht akzeptieren, da will ich mich einbringen!
Wir dürfen auch beim Klimaschutz nicht nachlassen. Klimaschutz ist gerade nicht mehr so hipp, mag sein, aber, liebe Freundinnen und Freunde, das sind doch Kurzzeit-Stimmungen, an denen wir uns nicht orientieren dürfen! Das Klima geht den Bach runter weltweit, und auch in Frankfurt spüren wir massiv die Auswirkungen mit Starkregen, mit Hitzewellen, unsere Stadtbäume gehen kaputt, unser Stadtwald geht kaputt. Da müssen wir stabil bleiben, da können wir nicht nur auf Stimmungen schauen und glauben, wenn wir unsere grünen Inhalte kleiner kochen, dann purzeln die Prozente zu uns zurück. Das würde nicht der Fall sein, da bin ich sicher, sondern wir würden nur unsere Glaubwürdigkeit verlieren und auf Dauer abschmieren. Der Klimawandel wird auch wieder mehr Bedeutung in der öffentlichen Debatte bekommen, leider, denn der Klimawandel wird weiter fortschreiten.
Genauso sehe ich es auch beim Thema Menschenrechte. Für mich war es immer selbstverständlich, dass alle Menschen den gleichen Wert haben, niemand benachteiligt werden darf wegen Hautfarbe, Geschlecht, sexueller Orientierung, Herkunft oder was auch immer. Menschenrechte sind für mich unverhandelbar.
Auch bei den Menschenrechten gilt: wenn wir da nachgeben, werden wir nur unglaubwürdig, gewinnen aber keine Stimmen dazu. Wer rechts denkt, wählt sowieso rechts.
Natürlich sehe ich auch, dass wir etwas ändern müssen und denke da vor allem an unsere Kommunikation. Wir müssen wieder mehr in Bildern reden, wir müssen unsere Ziele so plastisch beschreiben, dass sie als Bilder vor den Augen der Menschen erscheinen. Wir haben doch so positive Ziele. Eine Welt, in der alle Menschen so sein dürfen, wie sie sind, sich nicht verstecken müssen mit ihren persönlichen Identitäten. Städte mit einer modernen Verkehrspolitik, mit Straßen mit hoher Aufenthaltsqualität, wo sich die Menschen wohlfühlen. Städte mit viel Grün, die gegen den Klimawandel gewappnet sind. Mobilität für alle Menschen und nicht nur für die, die sich ein Auto leisten können.
Das sind doch keine schlechten Ziele. Das sind Bilder, die wir vermitteln sollten als Grüne. Ich meine, dass ich da auch mithelfen kann, unsere Ziele besser zu beschreiben, bildhafter darzustellen.
Aus all diesen Gründen würde ich mich freuen, wenn ich in eurem Auftrag zur BDK fahren könnte und bitte euch um euer Vertrauen.
Meine politische Geschichte:
Seit 1981 Mitglied der Bürgerinitiative Höchster Schnüffler un’ Maagucker, intensive Auseinandersetzung mit den Emissionen der damaligen Hoechst AG
Seit 1981 Mitglied im Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)
Seit 1984 bei der Stadtteilgruppe 6 der GRÜNEN im Frankfurter Westen aktiv.
1989 bis 1997 und von 2001 bis 2021 für die GRÜNEN im Ortsbeirat 6
von 1997 bis 2001 Stadtverordneter, damals in den Ausschüssen für Umwelt, Verkehr und Gesundheit
Seit 2015 bis heute Beisitzer im Kreisvorstand der Frankfurter GRÜNEN
Seit 2016 bis heute Organisation der AG Klima, Umwelt und Verkehr
Seit 2021 bis heute Stadtverordneter, Mitglied in den Ausschüssen für Mobilität und Smart City, für Klima und Umweltschutz, im Haupt- und Finanzausschuss
Was ich sonst so gemacht habe:
ca. 35 Jahre biologischer Gemüsebau, eigener kleiner Betrieb
Mitbegründer und Teilhaber eines Naturkostladens in Frankfurt-Höchst
von 1986 bis 2021 ca. 180 Bildungsurlaubsseminare im Umweltbereich für verschiedene Träger konzipiert und geleitet
- Alter:
- 65
- Geschlecht:
- m
- Geburtsort:
- Stuttgart, aber seit 1964 in Frankfurt am Main